16. April 2024

U-Bahn Story

Es geschah gestern FrĂŒh. Ich hatte etwas verschlafen und machte mich schnell auf den Weg in die Schule. Vor Eile hab ich meinen MP3-Player vergessen mit dem ich immer meine U-Bahn Fahrt ĂŒberbrĂŒcke.

Apropos Eile: Wenn die nette Dame, die mich an dem Tag so dezent aufgehalten hat, das hier jetzt ließt (was ich sehr bezweifle), könnten sie bitte das nĂ€chste Mal mit ihrem kleinen Kind ein bisschen weniger Platzeinnehmend sein? Unsere U-Bahn Station wird gerade umgebaut, somit sind einige Teile der GĂ€nge weniger als die HĂ€lfte so groß als sonst. Und bei den normalen Abschnitten ist es schon eng und wenn es jemand eilig hat, will er nicht unbedingt von einer fleischnen Kette aus Mami und Kind augehalten werden. Dankeschön.

Nun, irgendwann kann ich in meine U-Bahn, ohne Musik. Ich las ein bisschen Zeitung, als ich das erste MerkwĂŒrdige bemerkte. Der Typ der die Stationen immer ansagt hat einige neue Wörter gelernt: „Ausstieg links“ (oder so Ă€hnlich)
Was zur Hölle? Ich mein, ich hab das schon in Berlin oder so mitbekommen, dass es anscheinend notwendig ist fĂŒr den letzten Vollspasst, damit er nicht hundertmal versucht die falsche TĂŒr aufzureißen. Aber in Wien? Ich hielt die wiener Bevölkerung immer fĂŒr so klug, dass sie sich zur richtigen TĂŒr stellen, auch wenns erst in der Station ist. Denn sehr viel Zeit spart man sich nicht wenn man schon 100 Meter vor der Station richtig steht…

Als ich anfing diesen Artikel im Gedanken mal zu „schreiben“ passierte wieder etwas. Nach dem netten Herrn, der sagt wo es hingeht und wo wir aussteigen mĂŒssen, kommt auf einmal ein Drecksbalg, dass und darauf hinwies dass wir doch bitte keine Zeitungen in der U-Bahn lassen sollen.
1.) Wieso muss so ein kleines Scheißkind mir das sagen?
2.) Ich bin froh wenn ich zu Mittag in der U-Bahn noch eine Zeitung finde die ich durchblÀttern kann.
Aus Protest hab ich meine natĂŒrlich liegen gelassen.

Ein paar Stationen spĂ€ter bemerkte ich, dass der U-Bahn Fahrer heute selten rasch ist. Normalerweise gab es ab und zu ein „Bitte einsteigen“ gefolgt von einem „Zug fĂ€hrt ab“ und einige Sekunden spĂ€ter dann das tatsĂ€chliche schließen der TĂŒren. Wenn Zweiteres kommt darf man nicht mehr einsteigen (was in der RealitĂ€t natĂŒrlich anders aussieht, dazu spĂ€ter mehr)
Aber heute hatte er keine RĂŒcksicht auf niemanden. Stille, gefolgt von einem „Zug fĂ€hrt ab“ mitsamt des Schließens der TĂŒren. Keine Chance fĂŒr jemanden der gerade auf der Rolltreppe steht/geht/liegt/ect.
Was fĂŒr ein Arschloch.

Allerdings kann das auch zu ganz witzigen Momenten fĂŒhren. So wollte jemand gestern Abend noch reinspringen und wurde von den TĂŒren ein wenig eingeklemmt. Nichts außergewöhliches, das passiert ab und zu.
Was danach kam, war aber doch etwas besonderes.
30 Sekunden spĂ€ter meldete sich der Fahrer und sagte etwas wie: „Lieber Passagier, erster Wagon, zweite TĂŒr. Nach den Worten „Zug fĂ€hrt ab“ ist das ein und aussteigen verboten. Ich bitte sie das einzuhalten und somit ein eventuellen Zusammenstoß mit TĂŒrflĂŒgeln zu vermeiden. Danke.“
Das ganze mit einem sehr bissigen Ton. Ha! Jemand wurde vom Fahrer zammg’schissen.
Find ich gut.